Alle Beiträge von Andreas Stolz

Deutsch-österreichischer Fragendschungel – Die deutsche Quizmeisterschaft 2019 in Berlin

von Andi STOLZ

Im Juni habe ich meinen Bericht über die deutschen Quizmeisterschaften begonnen, Gründe für eine Reise nach Potsdam aufzuführen. Für eine Reise nach Berlin gibt es sicher noch mehr davon, doch auch diesmal war der beste Grund die deutschen Quizmeisterschaften.

Die deutsche Meisterschaft hat seit diesem Jahr einen neuen Termin: Nicht mehr im Juni, sondern im Februar ging diese wunderbare Veranstaltung über die Bühne. Ideal in diesem Jahr, denn so mussten wir kein ganzes Jahr, sondern nur 8 Monate warten. Lange genug, bin ich versucht zu sagen, denn die etwas längere Anreise aus Innsbruck hat sich wieder ausgezahlt. Es war ein phantastisches Wochenende.

Die Anreise war dieses Jahr zweigeteilt. Claudia, Johannes und ich reisten aus Innsbruck mit dem Auto an (mit einem kleinen Zwischenstopp in Kiefersfelden) und Franz kam mit dem Flugzeug aus Wien. Die weiteste Anreise hatten wir trotzdem nicht, schließlich gibt es auch Quizjäger (Manuel Hobiger) die aus Zürich anreisen, worüber wir uns sehr gefreut haben.

Der Anreisetag Freitag war, man würde es kaum glauben, quizfrei. Erstens gab es keine Generalversammlung (findet erst im Juni statt) und zweitens gab es, man glaubt es kaum, kein Pubquiz. Freitag ist zwar ein wirklich untypischer Pubquiztag aber es ist trotzdem außergewöhnlich, denn Berlin ist sehr groß, es ist eine sehr internationale und auch eine studentisch geprägte Stadt. Claudia und ich haben Oliver getroffen, der es in seinem Leben allein in Berlin auf 60(!) verschiedene Pubquiz geschafft hat. Da soll noch jemand sagen ich würde zu viel spielen. 60 ist eine Zahl, die sogar mich als passionierten Vielspieler schwer beeindruckt. Schon länger denke ich mir, dass es auch 2 Vorteile hat, dass in Innsbruck nicht jeden Tag ein Quiz ist. Zum einen würde ich vermutlich auf 7-8 Pubquiz in der Woche kommen (zusätzlich zu den ganzen Einzelquiz die ich spiele), zum anderen hat man so öfter die Gelegenheit, außerhalb der heimischen Gefilde zu quizzen. Sollte ich aber einmal unter der Woche in Berlin sein und nicht noch am gleichen Abend heimfahren müssen, werde ich auf jeden Fall die Gelegenheit beim Schopf packen und eines spielen.

Tragisch war es jedoch nicht. So hatten wir nicht nur die Gelegenheit, das Regierungsviertel ein wenig zu erkunden, kulinarisch hat es uns auch gutgetan: Wir gingen äthiopisch Essen. Das kenne ich zwar schon aus Wien, aber es schmeckt wirklich vorzüglich, das Addis Abeba ist jeden Besuch wert.
Zurück zum Quiz. Man musste gar nicht erst zum Veranstaltungsort gehen (ja, zu Fuß gehen), wenn man in einem Hotel wohnt, das nur 200 m entfernt liegt: Schon der Frühstücksraum war Treffpunkt der deutschen Quizcommunity.

Der erste Wettbewerb im Programm war die Doppelmeisterschaft. Dort haben wir uns mit unseren Freunden aus Memmingen zusammengetan und ich muss sagen sehr erfolgreich: Alex Künzl und ich landeten auf Platz 33, knapp hinter Claudia und Franz auf Platz 26 und Johannes durfte dank der Hilfe von Steffi Zimmer über Platz 20 jubeln. Gewonnen wurde das Quiz übrigens von Holger Waldenberger und Markus Solty und zwar relativ deutlich, denn bei der auch dieses Jahr wieder geschlossen anwesenden deutschen Quizelite sind 4 Punkte Vorsprung kein Pappenstiel.

Am Nachmittag ging es weiter mit der Qualifikation für die Buzzermeisterschaft. Leider war diese kein Buzzerquiz, das wäre mir mehr gelegen. Während Claudia hauchdünn in eben jener Qualifikation (gespielt wurde 50 Fragen von Thorsten Zirkel und Sebastian Klussmann) scheiterte, landete ich im (schwer) geschlagenen Feld. Auch gehörte ich (wie Claudia, Franz und Johannes) nicht zu den 8 von Fortuna geküssten, deren Name gezogen wurde. Der Vorteil war, ich konnte mir in Ruhe ansehen, wie sich die Besten der Besten schlagen, wenn es auf Zeit geht, der kleine Nachteil, ich hätte meine immer besser werdenden Buzzerfähigkeiten gerne gegen genau jene Besten getestet.
Da ich das Format aus Potsdam schon kannte (bis zum Viertelfinale 4 Spielerinnen bzw. Spieler je Runde, Fragen bestehen aus 10 Hinweisen die nacheinander eingeblendet bzw. vorgelesen werden), konnte ich mir ein paar Gedanken dazu machen. Da man nicht unbegrenzt auf den Buzzer hauen darf bzw. nach einer falschen Antwort einen Hinweis lang aussetzen muss, ist die richtige Wahl des Risikos entscheidend. Natürlich führen die ersten Hinweise immer wieder ein wenig in die Irre, jedoch habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Fragen doch so gestellt sind, dass die Antwort in der Regel etwas sehr Bekanntes ist und mit Hinweis Nr. 10 auch relativ leicht wird. Daraus folgend würde ich empfehlen, mehr Risiko zu nehmen, speziell, wenn man davon ausgehen kann, dass das Gegenüber mehr quizrelevantes Allgemeinwissen besitzt als man selbst.

Teil 2 der Buzzermeisterschaft sollte am Sonntagnachmittag folgen, am ersten Tag haben sich in der Regel die Favoriten durchgesetzt. Hochklassig und vor allem spannend war es dennoch, der Bewerb macht sowohl zum Spielen als auch zum Zusehen sehr viel Spaß.

Es folgte das Teamquiz am Samstagabend. Autor der Fragen: Holger Waldenberger. Wobei Fragen eigentlich eine etwas zu plumpe Beschreibung ist, es waren teilweise mehr elegante Wortkompositionen, auf die man eine sinnvolle (und im besten Fall richtige) Antwort geben konnte. An Holger Waldenberger ist überhaupt ein Literat verloren gegangen, denn mit ein wenig Phantasie konnte man seine Fragen phasenweise wie die Kapitel einer witzig formulierten und sehr anspruchsvollen Rätselgeschichte lesen. Wer sich übrigens Quizratschläge von ihm holen will, es gibt einige Videos auf einer sehr bekannten Videoplattform in denen er sein Wissen und seine Einschätzung mit uns teilt. Wer will kann ja einmal hineinschauen.

Insgesamt haben wir als Team sehr gut harmoniert und auch sehr gut abgeschnitten. Da auch dieses Quiz rundenbasiert ist (10 Runden a 10 Fragen) und die Zeit knapp bemessen ist, kommt es ein wenig guten Buzzerquizzern entgegen. Das soll aber kein Selbstlob sein, ich war an diesem Abend das schwächste unserer 4 Teammitglieder.

Die Nacht kann kürzer oder länger sein, wer wissen will wie es ist, wenn die Hotelschlüsselkarte nicht funktioniert kann sich gerne vertrauensvoll an Claudia oder mich wenden, wer mehr über Bier und Peter Cornelius erfahren will, möge sich an Franz Eichhorn und Manfred Lachmann halten.

Es kam der Sonntag und damit das Einzelquiz am Vormittag. Wie erwartet habe ich mich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verschlechtert (gleich um 14 Punkte). So erging es nicht nur mir, einige Favoriten hatten zu knabbern an den Fragen. Für mich kam das nicht überraschend, ich kenne den Fragenautor (ÖQV Obmann Stefan Pletzer) und vor allem seine Fragen sehr gut (wer ÖQV Mitglied ist kann jede Woche all seine Fragen für das Tribaunquiz kostenlos nachspielen) und wusste daher schon vorher, dass die Fragen zwar gut werden, diese und vor allem Gewichtung und enthaltene Hinweise mir nicht entgegen kommen.

Es sollte der große Tag von René Waßmer werden. Er konnte nicht nur (am Nachmittag) seinen Titel als deutscher Buzzerquizmeister verteidigen, er setzte sich auch im prestigeträchtigsten Bewerb, dem Einzelquiz, durch.

Am Nachmittag, beim Finale der Buzzermeisterschaft wurde dann noch einmal tief in die Trickkiste gegriffen. Für uns wurde es ein wenig zur Zitterpartie und das in doppelter Hinsicht. Erstens sind die einzelnen Runden sehr spannend zum Zusehen, zweitens mussten wir zittern ob es sich für Christoph Paninka (der es immerhin ins kleine Finale schaffte) zeitlich noch ausgehen würde, rechtzeitig beim Flughafen zu sein. Die Chance, dass sein Flieger extra auf ihn warten würde, erschien uns dann doch sehr gering. Um alle zu beruhigen, es ist sich ausgegangen – dass langsames Autofahren und Claudia nicht zusammenpassen, wusste wir aber vorher schon.

Danach noch einmal zurückzufahren war (leider) keine Option, immerhin hatten wir noch eine komplette Autofahrt nach Innsbruck vor uns. So war die Verabschiedung etwas kürzer bzw. von den beiden Moderatoren (Stefan Georg und Jürgen Kohlschmidt) der Buzzermeisterschaft konnten wir uns gar nicht mehr persönlich verabschieden. Den beiden gebührt ein besonderes Lob, durch ihre ruhigen und deutlichen Stimmen wird das Buzzerquiz zu einem echten Highlight. Jeden Hinweis tragen sie in einer Professionalität vor, von der ich mir noch eine Scheibe abschneiden muss und zwischendurch lassen sie ihren feinsinnigen Humor und ihre Begeisterung für den Quizsport durchblitzen.

Es bleibt uns allen ein tolles Wochenende in Erinnerung. Wir haben sehr viele bekannte Gesichter getroffen, sehr viele neue und sehr nette Menschen kennen gelernt und ich hoffe, sie alle möglichst bald wiederzusehen. Neben meinen Mitreisenden und Mitspielern will ich mich ganz herzlich bei allen helfenden Händen im Hintergrund bedanken, ohne deren Einsatz wir alle kein so ein tolles Wochenende hätten erleben können und die zurecht den größten Applaus am Sonntag bekommen haben. Ebenfalls bedanken will ich mich bei den Fragenautoren Holger Waldenberger, Sebastian Klussmann, Thorsten Zirkel und Stefan Pletzer, beim gesamten Vorstand des DQV, sowie für die Moderation bei Sebastian Stoll und den beiden schon genannten Jürgen Kohlschmidt und Stefan Georg. Meine Vorfreude auf das kommende Jahr ist riesig.

Zum Schluss will ich das Highlight unserer Heimreise nicht verheimlichen. Uns erreichte im Auto eine Nachricht aus Berlin von Manuel Hobiger, der uns darüber informierte, dass es in Berlin einen „YOLO Döner“ gibt und er stellte eine Vermutung darüber an, wie oft man diesen wohl essen könnte. Vielen Dank dafür, wir haben uns alle köstlich amüsiert und werden diese Information sicher in dem einen oder anderen Teamnamen in Innsbruck verwerten.

So eine Lautstärke ist nicht Ouzo

von Andi Stolz

Runde 2 im Deutschlandcup 2019 war mehr als Grund genug, wieder einen Abstecher nach Memmingen zu machen- auch wenn der Fernpass an einem Samstag Vormittag nach wie vor zu meiden ist. Wir waren nicht die einzigen, denn mit 27 Teilnehmern war der Standort Memmingen ausgezeichnet besucht.

Begonnen haben wir mit dem Spezialcup. Obwohl mir Politik und Wirtschaft ähnlich liegen sollte wie Geschichte, war das Ergebnis nicht mehr ganz so gut wie im Jänner. Immerhin 35 Punkte, das hätte auch schlechter laufen können. Positiv zu erwähnen ist auch, dass es im ewigen Beziehungsduell mein erster von 3 Siegen war (bei 3 Einzelquiz), die Revanche wird kommendes Wochenende in Berlin wohl auf dem Fuß folgen.

Der Deutschlandcup lief deutlich besser als letztes Monat. Zwar sind 52 Punkte immer noch nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin schon mehr als ich im Spezialcup hatte und sogar mehr als ich letztes Monat im Spezialcup hatte. 7 bzw. 8 Punkte in Geschichte bzw. Politik stehen 3 Punkte bei Welt und Natur gegenüber, das wäre an sich keine Erwähnung wert, wenn ich nicht ausgerechnet in meiner schlechtesten Kategorie (Film und Fernsehen) 6(!) Punkte geschafft hätte. Sachen gibt’s. Der Schwierigkeitsgrad war bei beiden Fragensets übrigens sehr gut ausgesucht: Anspruchsvoll aber nicht frustrierend.

In diesem Zusammenhang will ich (wenn auch ein wenig Off-Topic) Werbung machen für eine Einzelspielerserie aus der Schweiz mit dem Namen SwissQuiz. Auch in der Schweiz gibt es inzwischen einen nationalen Quizverband und der Präsident, Philipp Rohrer hat diese neue Serie konzipiert. Ich hatte 44 Punkte von 100 und ich kann das Quiz nur empfehlen.

Beim KO-Quiz kam ich auch diesen Monat ins Finale und belegte am Ende Rang 3. Wenn man so will habe ich es einer der größten Skifahrerinnen aller Zeiten vorgemacht - wobei ich nicht so bald vorhabe, mein Karriere zu beenden. Dafür gibt es eine neue Führende im ewigen Memminger KO-Quiz Medaillenspiegel: Kerstin hat uns allen im Finale mind. 2 Punkte abgenommen und hat damit völlig verdient gewonnen.

19 Punkte sind sich diesmal nicht ausgegangen im Städtecup. Auch ein Sieg wird es nicht werden, trotzdem waren wir mit 14 Punkten wieder sehr gut. Es läuft zurzeit im Städtecup.

Das Blitzquiz mit den Buzzern, sonst oft das erfrischende Highlight der Ausflüge nach Memmingen wurde dieses Mal leider unter Wert geschlagen, denn das griechische Lokal in dem wir waren, war am Abend so voll, dass es leider viel zu laut war. Denn die Fragen von Stefan waren hervorragend. Die waren so gefinkelt gestellt, dass man nur gewinnen konnte, wenn man extrem schnell 3 bis 4 Mal um die Ecke denken konnte und den richtigen Zeitpunkt erwischte, auf den Buzzer zu hauen. Ausgezeichnete Fragen, ich freue ich auf mehr.

Es hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht in Memmingen zu quizzen, ich freue mich schon sehr auf März. Davor steht jedoch kommendes Wochenende das erste große Quizwochenende des Jahres vor der Tür: Die Deutsche Quizmeisterschaft in Berlin. Drückt uns die Daumen.

Mit dem Regen nach Zürich, mit Schnee im Auto zurück

Von Andi STOLZ

Keine Angst die Überschrift ist deutlich dramatischer als es war, doch schön der Reihe nach. Ausnahmsweise nicht nach reiflicher Überlegung, sondern eher spontan haben wir uns vergangenen Sonntag dazu entschieden, Zürich einen Besuch abzustatten. Dafür gibt es 4 gute Gründe.

1.) Es ist immer schön, Manuel Hobiger zu treffen.
2.) Das Quiz am Sonntag im Shamrock ist ein wirklich ausgesprochen gutes Quiz.
3.) Gemeinsame Quizausflüge sind immer ein lustiges Erlebnis
4.) Auch kulinarisch ist Zürich eine Reise wert, die Bratwürste im Sternengrill sind wirklich gut.

Relativ spontan haben wir uns entschieden, dass wir Innsbruck Innsbruck sein lassen wollen an einem Sonntag Nachmittag bzw. Abend und nach Zürich zum Quiz fahren. Wir, das waren in diesem Fall Johannes Eibl, Claudia Lösch und meine Wenigkeit. Wie schon im Dezember haben wir ein wenig ein Händchen dafür, den Regen mitzunehmen. Da nützt weder eine Fehlinterpretation unseres Navis noch 30 Minuten im Stau auf der Autobahn entlang des Walensees. Es hat wirklich geschüttet und gestürmt. Umso wichtiger war uns ein warmes Essen, erstens gegen den immer stärker werden Hunger und zweitens als kleinen Ausgleich für die eine Minute Fußweg hin und zurück, der einem Sprung in ein zugiges Schwimmbecken entsprach.


Im Gegensatz zum Dezember des Vorjahres haben wir diesmal keinen Deutschlandcup gespielt, sondern nur das Pubquiz am Abend. Das war auch diesmal eine Reise wert. Nicht nur weil wir (wieder) Platz 2 belegt haben, sondern weil das Quiz wirkich extrem gut gemacht ist. Quizautor ist dort (fast) jeden Sonntag Rajan Thambehalli, seines Zeichens Mitglied im Schweizer Quiznationalteam.


Auch diesmal waren die Fragen wieder sehr gut ausgewählt, sowohl vom Schwierigkeitsgrad als auch von der Länge. Man hat bei jeder einzelnen Frage das Gefühl, es werden zwar vermutlich nicht alle Teams die Frage richtig beantworten, aber die Chance, dass kein Team auf die richtige Antwort kommt ist äußerst gering. Natürlich gibt es leichtere und schwerere Fragen, aber sie kippen nie ins Extreme, sei es extrem leicht oder extrem schwer. Einzelne Fragen glänzen auch durch besonderen Einfallsreichtum. Eine dieser Fragen hat mich inspiriert, mir dieses Jahr eine Liste zu schreiben und am Jahresende meine Lieblingsfragen hier zu veröffentlichen samt Begründung warum mir die Fragen so gut gefallen und warum ich der Meinung bin, dass diese Fragen besonders erwähnenswert sind.
Beeindruckend an dem Quiz ist auch das Zeitmanagement. Es wird nirgend sinnlos Zeit vergeudet, man hat immer das Gefühl, dass man am Spielen ist, gleichzeitig wird man aber nicht gehetzt auch wenn ich dazu tendiere, zumindest eine Idee hinzuschreiben wenn wir die Antwort nicht wissen und eher gegen Ende der jeweiligen Runde diese noch einmal zu überarbeiten als nichts hinzuschreiben und am Ende noch eine (geratene) Antwort zu geben. Unendlich Zeit ist schließlich auch nicht und die Fragen benötigen in der Regel durchaus ein kleinen Denk- und Diskussionsprozess.


Wer sich neu als QuizmasterIn eines wöchentlichen Quiz versuchen will und zufällig an einem Sonntagabend noch in Zürich ist, der- oder demjenigen kann ich nur empfehlen sich das Quiz anzusehen und erfahrene Quizmaster können sich entweder etwas abschauen oder werden ganz besonders zu schätzen wissen, wie gut organisiert und durchgeführt das Quiz ist.


Um nicht allzu spät ins Bett zu kommen (am Montag in der Früh ruft schließlich die Arbeit), begaben wir uns relativ bald nach dem Quiz auf die Heimreise. Und hier kommt nun der verflixte Schnee ins Spiel, ein Umstand, welcher nicht frei von Ironie ist, wenn man bedenkt, dass mein Team den Namen „Slope Artists“ trägt und Claudia bis vor einigen Monaten professionelle Skirennläuferin war. Das Problem war nicht etwa, dass wir von den Züricher Gehsteigen zu viel Schnee ins Auto mitgenommen hätte, denn in Zürich liegt kein Schnee, sondern dass wir in Liechtenstein einen Fahrerwechsel machten. Da Claudia und ich nicht exakt gleich groß sind, musste ich erst Sitzposition und Spiegel auf mich abstimmen. Dabei unterlief mir ein kleines Missgeschck, mit eher größeren Folgen. Ich kam versehentlich am Fensterheber für das Beifahrerfenster an. An sich kein Problem, wen stören schon 2-3 Sekunden frische Luft im Winter. Problematisch war, dass das einmal halb geöffnete Fenster sich nicht mehr schließen lassen wollte. Jetzt war guter Rat teuer, denn an einem Sonntag kurz vor Mitternacht ist es gar nicht so leicht, eine Tankstelle zu finden, die noch offen hatte. Dank der massiven Schneefälle in Vorarlberg waren die heimischen Automobilclubs so hoffnungslos überlastet, dass wir vermutlich 1,5 Stunden auf den Pannendienst hätten warten können. Ob uns nun im Stehen oder beim Fahren zu kalt wird war auch schon egal, so gingen wir wieder zu Plan A über, eine Tankstelle suchen und dann möglichst schnell heim in unser geliebtes Innsbruck. Nach ein wenig suchen und einigen Kilometern Fahrt fanden wir zum Glück eine offene Tankstelle und der Verkäufer dort hatte zu unserem Vorteil sehr ansprechende Kenntnisse wenn es um die Technik rund um das Auto geht. Zu Viert gelang es uns, das Fenster fast zur Gänze zu schließen und den Rest abzukleben. Ist uns sehr gut gelungen, muss ich sagen. Davor ließ es sich aber leider nicht vermeiden, dass einzelne Schneeflocken den Weg ins Auto fanden. So kam der Schnee mit nach Hause.


Die Quintessenz meiner langen Ausführungen ist: Ein Quizausflug nach Zürich lohnt sich immer, einzelne Widrigkeiten hin oder her. Oder um Otto von Quizmarck zu zitieren: Die Probleme unserer Zeit werden mit Google Maps und Klebeband gelöst.

Nicht in 80 Fragen, sondern nur einmal um die Welt

Von ANDI STOLZ

Ich will, bevor mein Bericht beginnt, meiner Leserschaft ein gutes neues Jahr 2019 wünschen und die Gelegenheit gleich beim Schopf packen, um die Werbetrommel für die Quizserie „In 80 Fragen um die Welt“ rühren. Wer es noch nicht probiert hat, unbedingt dieses Jahr probieren!

Doch ich wollte eigentlich über unseren Ausflug nach Memmingen berichten. Eine neue Saison steht an und nach einem sehr interessanten und lustigen Quizjahr will ich mich erneut an den Fragen des deutschen Quizverbandes versuchen. Eine Rückkehr nach Memmingen war überfällig, schließlich war ich das letzte Mal Anfang September dort.

Die Witterungsbedingungen an der Alpennordseite hatten diesen Monat durchaus einen Einfluss auf das Quiz. Zwar gehörten Claudia und ich nicht zu den Pechvögeln, die das Quiz ausfallen lassen mussten, doch ein kleiner Umweg war schon notwendig, schließlich sind sowohl die Strecke über den Fernpass, als auch jene über Garmisch und über den Achensee gesperrt. Um Tirol in Richtung Norden zu verlassen, mussten wir an Kufstein vorbeifahren, bzw. eigentlich durch die Dörfer rund um Kufstein, denn auf der Autobahn gab es ca. 10 Kilomater Stau.

Der Zeitverlust an sich war überschaubar, wir waren sogar mehr als eine halbe Stunde zu früh dort, wir sind aber auch extra früh losgefahren. Um nicht eine Stunde zu früh zu sein, haben wir uns den ersten Durchgang vom Skirennen bei einer kleinen Fahrpause angesehen.

Im Gegensatz zum Schweizer DQV Standort herrscht in Memmingen Hochbetrieb, über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wobei ich auch erfahren durfte, dass in der Schweiz immerhin 7 Personen gespielt haben.

Doch zurück zu unserem Quizsamstag. Den Städtecup am Anfang zu spielen hat Tradition auch wenn es diesmal ein kleiner Fehler war. Wir haben zwar phantastische 19 Punkte (von 20) geschafft, hätten wir den Spezialcup jedoch vorher gespielt, wären es 20 gewesen. So wird es wieder nichts mit einem Sieg im Städtecup. Man muss dazusagen, der Städtecup war diesmal auf der leichteren Seite, trotzdem wieder einiges zum Nachdenken, die Zeit war also schon nötig.

Der Spezialcup Geschichte wurde gestellt von Manuel Hobiger. Ein chronologisch aufgebautes Meisterwerk an Geschichtefragen mit recht detaillierten Fragen, sodass ich zum ersten Mal seit langem wieder die volle Zeit bei einem Einzelquiz in Anspruch nehmen musste. Es hat sich aber ausgezahlt, denn zum ersten Mal seit langem, ist mir meine Haus- und Hof-Kategorie Geschichte so richtig aufgegangen. 48,5 Punkte sind nicht nur ein hervorragendes Ergebnis für mich, es hat mir auch ein Freigetränk beschert (ein kleiner Zusatzpreis am Standort Memmingen für den Besten in einem Quiz, ausgelobt vom Proktor Christoph Paninka). Zwar nehme ich an, dass die Punktezahl im Vergleich zum Vorjahr etwas höher sein wird, trotzdem darf man die Konkurrenz im Geschichtespezialcup in Memmingen keinesfalls unterschätzen. Neben sehr vielen sehr guten Quizspielerinnen und Quizspielern die einem immer ein hartes Rennen um die Platzierungen liefern, sind hier zusätzlich auch noch einige davon Geschichtelehrerinnen bzw. Geschichtelehrer, denen diese Kategorie aus offensichtlichen Gründen ebenfalls entgegenkommt. Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass mir in meiner vermutlich stärksten Kategorie auch eine sehr gute Punktezahl gelungen ist, völlig unabhängig von der Platzierung. Es passiert mir leider zu oft, dass ich in Geschichte nicht meine besten Leistungen erbringe.

Im KO Quiz war mir trotz Finaleinzug ein Podestplatz verwehrt bzw. ich habe ihn mir selbst verwehrt. Am Ende blieb mir im Stechen um den 3. Platz nur der 5. Rang übrig, obwohl ich in Runde 2 meine Lieblings- und Dauergegnerin Steffi aus dem Bewerb nehmen konnte. Wir treffen uns auch aber jedes Mal, ist inzwischen ein echter Evergreen beim Memminger KO Quiz.

Der Deutschlandcup. Es ist zwar keine Premiere (gleiches ist mir schon im Dezember 2017 passiert) aber trotzdem nicht gerade ein Hochgefühl, wenn man bei den 100 Fragen des Deutschlandcups weniger Punkte hat als bei den 60 Fragen des Spezialcups. Passiert ist es mir trotzdem. Ich persönlich fand den Cup sehr schwer, ich bin aber durch Gespräche sowohl in Memmingen als auch darüber hinaus zu der Erkenntnis gekommen, dass ältere Spielerinnen und Spieler den Cup als relativ leicht empfunden haben, während jüngere Spielerinnen und Spieler so wie ich, den Cup als sehr schwer empfunden haben. Bin schon sehr auf die bundesweiten Ergebnisse gespannt, ob sich dieser Eindruck auch dort ablesen lässt.
Das allseits beliebte Buzzerquiz wurde diesmal von Roland moderiert und gestellt. Er hat sich dabei etwas Besonderes einfallen lassen: Jede Frage hatte etwas mit dem Thema „Pferde“ zu tun. Wer aber glaubt, dass hier ein einseitiges Quiz herauskam, der irrt. Man glaubt gar nicht wie viele verschiedene Themenbereiche man mit dem Thema Pferd abdecken kann. Auch wenn ich nicht meine beste Leistung gebracht habe, das Quiz war wirklich sehr fein ausgedacht. Und den Größen der bayrischen Quizszene soll zu denken geben, dass es in Memmingen einen sehr jungen Spieler gibt (einige Jahre jünger als ich) der nicht nur jetzt schon gut abschneidet bei den diversen Quizformaten, er kann auch sehr gut und vor allem extrem schnell auf gegebene Antworten bei einem Buzzerquiz reagieren und so noch einen Treffer landen, sollte sein Gegner einmal schneller gewesen sein. Namen will ich nicht verraten, schließlich will ich nicht sinnlos Druck erzeugen und es soll für altgediente, erfolgreiche Quizzer auch in den kommenden Jahren noch Überraschungen geben.

Die Heimreise stand an und natürlich führen wir nicht einmal um die Welt, aber einmal um das Karwendelgebirge (und noch ein wenig mehr), denn heim fuhren wir nicht über Kufstein, sondern über Bregenz und den Arlbergtunnel. Das haben wir uns auf der Hinfahrt nicht getraut, nicht dass dann wie unter der Woche geschehen, die Straße für mehrere Stunden gesperrt werden würde. Wir haben uns weg-, aber nicht quiztechnisch im Kreis bewegt.

Ich möchte mich sehr herzlich bei Claudia bedanken, dass sie mit mir nach Memmingen gefahren ist. Ich glaube sie freut sich noch mehr auf den Februar als ich um die Chance zu erhalten sich in den 2 beziehungsinternen Niederlagen gegen mich zu revanchieren, allen Fragenautoren und vor allem allen Quizzerinnen und Quizzern in Memmingen, es hat mich sehr gefreut nach so langer Zeit wieder bei euch sein zu können.