Von Andi STOLZ
Keine Angst die Überschrift ist deutlich dramatischer als es war, doch schön der Reihe nach. Ausnahmsweise nicht nach reiflicher Überlegung, sondern eher spontan haben wir uns vergangenen Sonntag dazu entschieden, Zürich einen Besuch abzustatten. Dafür gibt es 4 gute Gründe.
1.) Es ist immer schön, Manuel Hobiger zu treffen.
2.) Das Quiz am Sonntag im Shamrock ist ein wirklich ausgesprochen gutes Quiz.
3.) Gemeinsame Quizausflüge sind immer ein lustiges Erlebnis
4.) Auch kulinarisch ist Zürich eine Reise wert, die Bratwürste im Sternengrill sind wirklich gut.
Relativ spontan haben wir uns entschieden, dass wir Innsbruck Innsbruck sein lassen wollen an einem Sonntag Nachmittag bzw. Abend und nach Zürich zum Quiz fahren. Wir, das waren in diesem Fall Johannes Eibl, Claudia Lösch und meine Wenigkeit. Wie schon im Dezember haben wir ein wenig ein Händchen dafür, den Regen mitzunehmen. Da nützt weder eine Fehlinterpretation unseres Navis noch 30 Minuten im Stau auf der Autobahn entlang des Walensees. Es hat wirklich geschüttet und gestürmt. Umso wichtiger war uns ein warmes Essen, erstens gegen den immer stärker werden Hunger und zweitens als kleinen Ausgleich für die eine Minute Fußweg hin und zurück, der einem Sprung in ein zugiges Schwimmbecken entsprach.
Im Gegensatz zum Dezember des Vorjahres haben wir diesmal keinen Deutschlandcup gespielt, sondern nur das Pubquiz am Abend. Das war auch diesmal eine Reise wert. Nicht nur weil wir (wieder) Platz 2 belegt haben, sondern weil das Quiz wirkich extrem gut gemacht ist. Quizautor ist dort (fast) jeden Sonntag Rajan Thambehalli, seines Zeichens Mitglied im Schweizer Quiznationalteam.
Auch diesmal waren die Fragen wieder sehr gut ausgewählt, sowohl vom Schwierigkeitsgrad als auch von der Länge. Man hat bei jeder einzelnen Frage das Gefühl, es werden zwar vermutlich nicht alle Teams die Frage richtig beantworten, aber die Chance, dass kein Team auf die richtige Antwort kommt ist äußerst gering. Natürlich gibt es leichtere und schwerere Fragen, aber sie kippen nie ins Extreme, sei es extrem leicht oder extrem schwer. Einzelne Fragen glänzen auch durch besonderen Einfallsreichtum. Eine dieser Fragen hat mich inspiriert, mir dieses Jahr eine Liste zu schreiben und am Jahresende meine Lieblingsfragen hier zu veröffentlichen samt Begründung warum mir die Fragen so gut gefallen und warum ich der Meinung bin, dass diese Fragen besonders erwähnenswert sind.
Beeindruckend an dem Quiz ist auch das Zeitmanagement. Es wird nirgend sinnlos Zeit vergeudet, man hat immer das Gefühl, dass man am Spielen ist, gleichzeitig wird man aber nicht gehetzt auch wenn ich dazu tendiere, zumindest eine Idee hinzuschreiben wenn wir die Antwort nicht wissen und eher gegen Ende der jeweiligen Runde diese noch einmal zu überarbeiten als nichts hinzuschreiben und am Ende noch eine (geratene) Antwort zu geben. Unendlich Zeit ist schließlich auch nicht und die Fragen benötigen in der Regel durchaus ein kleinen Denk- und Diskussionsprozess.
Wer sich neu als QuizmasterIn eines wöchentlichen Quiz versuchen will und zufällig an einem Sonntagabend noch in Zürich ist, der- oder demjenigen kann ich nur empfehlen sich das Quiz anzusehen und erfahrene Quizmaster können sich entweder etwas abschauen oder werden ganz besonders zu schätzen wissen, wie gut organisiert und durchgeführt das Quiz ist.
Um nicht allzu spät ins Bett zu kommen (am Montag in der Früh ruft schließlich die Arbeit), begaben wir uns relativ bald nach dem Quiz auf die Heimreise. Und hier kommt nun der verflixte Schnee ins Spiel, ein Umstand, welcher nicht frei von Ironie ist, wenn man bedenkt, dass mein Team den Namen „Slope Artists“ trägt und Claudia bis vor einigen Monaten professionelle Skirennläuferin war. Das Problem war nicht etwa, dass wir von den Züricher Gehsteigen zu viel Schnee ins Auto mitgenommen hätte, denn in Zürich liegt kein Schnee, sondern dass wir in Liechtenstein einen Fahrerwechsel machten. Da Claudia und ich nicht exakt gleich groß sind, musste ich erst Sitzposition und Spiegel auf mich abstimmen. Dabei unterlief mir ein kleines Missgeschck, mit eher größeren Folgen. Ich kam versehentlich am Fensterheber für das Beifahrerfenster an. An sich kein Problem, wen stören schon 2-3 Sekunden frische Luft im Winter. Problematisch war, dass das einmal halb geöffnete Fenster sich nicht mehr schließen lassen wollte. Jetzt war guter Rat teuer, denn an einem Sonntag kurz vor Mitternacht ist es gar nicht so leicht, eine Tankstelle zu finden, die noch offen hatte. Dank der massiven Schneefälle in Vorarlberg waren die heimischen Automobilclubs so hoffnungslos überlastet, dass wir vermutlich 1,5 Stunden auf den Pannendienst hätten warten können. Ob uns nun im Stehen oder beim Fahren zu kalt wird war auch schon egal, so gingen wir wieder zu Plan A über, eine Tankstelle suchen und dann möglichst schnell heim in unser geliebtes Innsbruck. Nach ein wenig suchen und einigen Kilometern Fahrt fanden wir zum Glück eine offene Tankstelle und der Verkäufer dort hatte zu unserem Vorteil sehr ansprechende Kenntnisse wenn es um die Technik rund um das Auto geht. Zu Viert gelang es uns, das Fenster fast zur Gänze zu schließen und den Rest abzukleben. Ist uns sehr gut gelungen, muss ich sagen. Davor ließ es sich aber leider nicht vermeiden, dass einzelne Schneeflocken den Weg ins Auto fanden. So kam der Schnee mit nach Hause.
Die Quintessenz meiner langen Ausführungen ist: Ein Quizausflug nach Zürich lohnt sich immer, einzelne Widrigkeiten hin oder her. Oder um Otto von Quizmarck zu zitieren: Die Probleme unserer Zeit werden mit Google Maps und Klebeband gelöst.