Nicht in 80 Fragen, sondern nur einmal um die Welt

Von ANDI STOLZ

Ich will, bevor mein Bericht beginnt, meiner Leserschaft ein gutes neues Jahr 2019 wünschen und die Gelegenheit gleich beim Schopf packen, um die Werbetrommel für die Quizserie „In 80 Fragen um die Welt“ rühren. Wer es noch nicht probiert hat, unbedingt dieses Jahr probieren!

Doch ich wollte eigentlich über unseren Ausflug nach Memmingen berichten. Eine neue Saison steht an und nach einem sehr interessanten und lustigen Quizjahr will ich mich erneut an den Fragen des deutschen Quizverbandes versuchen. Eine Rückkehr nach Memmingen war überfällig, schließlich war ich das letzte Mal Anfang September dort.

Die Witterungsbedingungen an der Alpennordseite hatten diesen Monat durchaus einen Einfluss auf das Quiz. Zwar gehörten Claudia und ich nicht zu den Pechvögeln, die das Quiz ausfallen lassen mussten, doch ein kleiner Umweg war schon notwendig, schließlich sind sowohl die Strecke über den Fernpass, als auch jene über Garmisch und über den Achensee gesperrt. Um Tirol in Richtung Norden zu verlassen, mussten wir an Kufstein vorbeifahren, bzw. eigentlich durch die Dörfer rund um Kufstein, denn auf der Autobahn gab es ca. 10 Kilomater Stau.

Der Zeitverlust an sich war überschaubar, wir waren sogar mehr als eine halbe Stunde zu früh dort, wir sind aber auch extra früh losgefahren. Um nicht eine Stunde zu früh zu sein, haben wir uns den ersten Durchgang vom Skirennen bei einer kleinen Fahrpause angesehen.

Im Gegensatz zum Schweizer DQV Standort herrscht in Memmingen Hochbetrieb, über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wobei ich auch erfahren durfte, dass in der Schweiz immerhin 7 Personen gespielt haben.

Doch zurück zu unserem Quizsamstag. Den Städtecup am Anfang zu spielen hat Tradition auch wenn es diesmal ein kleiner Fehler war. Wir haben zwar phantastische 19 Punkte (von 20) geschafft, hätten wir den Spezialcup jedoch vorher gespielt, wären es 20 gewesen. So wird es wieder nichts mit einem Sieg im Städtecup. Man muss dazusagen, der Städtecup war diesmal auf der leichteren Seite, trotzdem wieder einiges zum Nachdenken, die Zeit war also schon nötig.

Der Spezialcup Geschichte wurde gestellt von Manuel Hobiger. Ein chronologisch aufgebautes Meisterwerk an Geschichtefragen mit recht detaillierten Fragen, sodass ich zum ersten Mal seit langem wieder die volle Zeit bei einem Einzelquiz in Anspruch nehmen musste. Es hat sich aber ausgezahlt, denn zum ersten Mal seit langem, ist mir meine Haus- und Hof-Kategorie Geschichte so richtig aufgegangen. 48,5 Punkte sind nicht nur ein hervorragendes Ergebnis für mich, es hat mir auch ein Freigetränk beschert (ein kleiner Zusatzpreis am Standort Memmingen für den Besten in einem Quiz, ausgelobt vom Proktor Christoph Paninka). Zwar nehme ich an, dass die Punktezahl im Vergleich zum Vorjahr etwas höher sein wird, trotzdem darf man die Konkurrenz im Geschichtespezialcup in Memmingen keinesfalls unterschätzen. Neben sehr vielen sehr guten Quizspielerinnen und Quizspielern die einem immer ein hartes Rennen um die Platzierungen liefern, sind hier zusätzlich auch noch einige davon Geschichtelehrerinnen bzw. Geschichtelehrer, denen diese Kategorie aus offensichtlichen Gründen ebenfalls entgegenkommt. Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass mir in meiner vermutlich stärksten Kategorie auch eine sehr gute Punktezahl gelungen ist, völlig unabhängig von der Platzierung. Es passiert mir leider zu oft, dass ich in Geschichte nicht meine besten Leistungen erbringe.

Im KO Quiz war mir trotz Finaleinzug ein Podestplatz verwehrt bzw. ich habe ihn mir selbst verwehrt. Am Ende blieb mir im Stechen um den 3. Platz nur der 5. Rang übrig, obwohl ich in Runde 2 meine Lieblings- und Dauergegnerin Steffi aus dem Bewerb nehmen konnte. Wir treffen uns auch aber jedes Mal, ist inzwischen ein echter Evergreen beim Memminger KO Quiz.

Der Deutschlandcup. Es ist zwar keine Premiere (gleiches ist mir schon im Dezember 2017 passiert) aber trotzdem nicht gerade ein Hochgefühl, wenn man bei den 100 Fragen des Deutschlandcups weniger Punkte hat als bei den 60 Fragen des Spezialcups. Passiert ist es mir trotzdem. Ich persönlich fand den Cup sehr schwer, ich bin aber durch Gespräche sowohl in Memmingen als auch darüber hinaus zu der Erkenntnis gekommen, dass ältere Spielerinnen und Spieler den Cup als relativ leicht empfunden haben, während jüngere Spielerinnen und Spieler so wie ich, den Cup als sehr schwer empfunden haben. Bin schon sehr auf die bundesweiten Ergebnisse gespannt, ob sich dieser Eindruck auch dort ablesen lässt.
Das allseits beliebte Buzzerquiz wurde diesmal von Roland moderiert und gestellt. Er hat sich dabei etwas Besonderes einfallen lassen: Jede Frage hatte etwas mit dem Thema „Pferde“ zu tun. Wer aber glaubt, dass hier ein einseitiges Quiz herauskam, der irrt. Man glaubt gar nicht wie viele verschiedene Themenbereiche man mit dem Thema Pferd abdecken kann. Auch wenn ich nicht meine beste Leistung gebracht habe, das Quiz war wirklich sehr fein ausgedacht. Und den Größen der bayrischen Quizszene soll zu denken geben, dass es in Memmingen einen sehr jungen Spieler gibt (einige Jahre jünger als ich) der nicht nur jetzt schon gut abschneidet bei den diversen Quizformaten, er kann auch sehr gut und vor allem extrem schnell auf gegebene Antworten bei einem Buzzerquiz reagieren und so noch einen Treffer landen, sollte sein Gegner einmal schneller gewesen sein. Namen will ich nicht verraten, schließlich will ich nicht sinnlos Druck erzeugen und es soll für altgediente, erfolgreiche Quizzer auch in den kommenden Jahren noch Überraschungen geben.

Die Heimreise stand an und natürlich führen wir nicht einmal um die Welt, aber einmal um das Karwendelgebirge (und noch ein wenig mehr), denn heim fuhren wir nicht über Kufstein, sondern über Bregenz und den Arlbergtunnel. Das haben wir uns auf der Hinfahrt nicht getraut, nicht dass dann wie unter der Woche geschehen, die Straße für mehrere Stunden gesperrt werden würde. Wir haben uns weg-, aber nicht quiztechnisch im Kreis bewegt.

Ich möchte mich sehr herzlich bei Claudia bedanken, dass sie mit mir nach Memmingen gefahren ist. Ich glaube sie freut sich noch mehr auf den Februar als ich um die Chance zu erhalten sich in den 2 beziehungsinternen Niederlagen gegen mich zu revanchieren, allen Fragenautoren und vor allem allen Quizzerinnen und Quizzern in Memmingen, es hat mich sehr gefreut nach so langer Zeit wieder bei euch sein zu können.