Archiv der Kategorie: Sowieso Andi

Von Jägern und gejagten (Punkten) – Die deutsche Quizmeisterschaft in Potsdam

VON ANDI STOLZ

Um einen Abstecher nach Potsdam zu machen gibt es viele Gründe. Sei es das Schloss und der Park Sanssouci, die Nähe zu Berlin oder viele wunderschöne Seen. Doch der beste Grund im Jahr 2018 war, an der deutschen Quizmeisterschaft teilzunehmen.

Das bedingt aus Innsbruck eine etwas längere Anreise. Während es bei der Mitgliederversammlung schon Diskussionen gab, ob nicht ein zentralerer Ort in Deutschland besser wäre für so ein Event, weil die Anreise aus Bayern oder BaWü schon etwas gar weit sei, können Claudia Lösch (meine Begleiterin) und ich (von Gesichtspunkt der Wegstrecke betrachtet) froh sein, dass die DQM nicht in Hamburg oder gar Flensburg stattfand.

Doch wir wollen uns nicht beklagen, die Verkehrssituation war sehr gut, sodass die investierte Zeit in Hin- und Rückreise sehr gut angelegt war.

Wer meine Rückblicke kennt weiß, dass ich ein Faible für Quizevents habe. Das kann ein (mehr oder weniger) Eintagesevent sein wie der Deutschlandcup in Memmingen oder die bayrische Meisterschaft, bei denen verschiedene Formate gespielt werden. Das kann aber auch ein mehrtägiges Event wie unsere eigene Meisterschaft (bitte vormerken, 12.-14. Oktober), die Europameisterschaft und eben auch die DQM sein.

Für Hobbyquizzer wie meine Wenigkeit liegen die Vorteile von mehrtägigen Events auf der Hand: In Begleitung hat man bei der Anreise den Ausflugscharakter, man erlebt wieder neue Quizze, lernt neue Leute kennen bzw. trifft bekannte Personen wieder (die man oftmals viel zu selten trifft) und kann sich mehrere Tage bei Quizformaten aller Art austoben. Das gefällt offenbar nicht nur mir, die komplette deutsche Quizelite war vor Ort (Nationalteam, Sieger bei landesweiten Einzelquiz, Jäger in der Quizsendung „Gefragt- Gejagt“ usw.).

Das macht auch einen gewissen Reiz aus, wenn man wirklich dabei ist, wenn Jäger und ehemalige Jäger zeigen, was sie wirklich drauf haben und man nicht nur deren Ergebnisse im Nachhinein in irgendwelchen Listen abliest.

Doch zum Ablauf. Das Wochenende begann (von der Anreise abgesehen) am Freitagabend mit der Mitgliederversammlung. Das erste Quiz stand erst am Samstagvormittag mit dem Paarquiz am Programm. Wider besseren Wissen haben Claudia und ich zusammengespielt. Das macht zwar Spaß (vor allem wenn Holger Waldenberger einige sehr interessante und auch knifflige Fragen auspackt), hat aber den Nachteil, dass unsere Wissensgebiete sich mehr überschneiden als 2 Din A-4 Blätter die übereinander liegen. 40,5 Punkte (von 100) ist zwar ein annehmbares Ergebnis, aber für (signifikant) mehr Punkte brauchen wir Spielpartner, deren Wissensgebiete sich weniger überschneiden - wobei die Performance aus den beiden ersten Runden zu halten, wo wir noch deutlich auf Top 15 Kurs waren, auch schon gereicht hätte 😉

Das internationale Highlight stand am Samstagnachmittag an: Die Weltmeisterschaft. Hier handelt es sich um meine dritte Teilnahme und ich bin, trotz der mMn. schwereren Fragen als letztes Jahr (insbesondere in der Kategorie Geschichte) mit 63 Punkten nicht zufrieden. Da wäre schon ein wenig mehr möglich gewesen (zumindest ist es immer mein Ziel, mein Vorjahresergebnis zu verbessern, ein Ziel, welches ich in diesem Jahr leider nicht erreicht habe).

Nach der WM braucht man immer eine kleine Pause. 240 knifflige Fragen sind nicht ohne und bei so vielen Fragen sind unter Garantie eine Hand voll dabei, über die man sich, dank falscher Antwort, ärgern kann. Das Buzzerquiz kommt einem da gerade recht, dort ärgert man sich nicht über falsche Antworten, sondern nur, dass man um die Sekunde zu langsam war.

Da über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Potsdam vor Ort waren, mussten die Plätze im Buzzerquiz verlost werden (abgesehen von einer Hand voll fix qualifizierter, welche sich über verschiedene Leistungen (WM, Paarquiz, Titelverteidiger etc.)) direkt für das Turnier qualifizieren konnten). Die Losfee hat auch zugeschlagen, nicht bei mir aber bei Claudia, die leider hauchdünn in der Quali am Samstag für das Finale am Sonntag scheiterte.

Das alles nimmt natürlich Zeit in Anspruch, viel Zeit, schließlich gab es zu jeder Frage 10 Hinweise und leicht waren die Fragen wahrlich nicht, es ist schließlich eine deutsche Meisterschaft. An sich wäre das kein Problem (ob der Abend um 21:00 oder gegen 22:00 endet macht das Kraut nicht fett) wenn, ja wenn da nicht noch ein weiteres Quiz gewesen wäre: Die BAR GELB (bzw. ihr Quizmaster Alexander) in Potsdam hat die Chance ergriffen und 30 knifflige Fragen gestellt. Dankenswerterweise haben sie den Start dieses Quiz verschoben, so dass wir daran teilnehmen konnten. Unsere in Ansätzen vorhandenen Siegchancen (wir waren schließlich mit Christoph Paninka und Martin Ehrl, Vizemeister im Paarquiz, ein starkes Team) bekamen in Runde 2 einen gewaltigen Dämpfer, denn dort schlossen sich Roland Knauff (ehemaliger Sieger im Deutschlandcup) und Holger Waldenberger (ich glaube den besten deutschen Quizzer muss man nicht mehr vorstellen) unserer Konkurrenz an, so dass für uns „nur“ der hervorragende zweite Platz übrig blieb. Es sollte noch ein längerer Abend werden, vor allem deshalb, weil wir uns mit den Nachtbussen verfranst hatten und dann erst gegen halb 3 in unserem Hotel waren.

Dem Laufereignis am Meisterschaftswochenende haben wir es zu verdanken, kaum mehr als 4h Stunden Schlaf zu bekommen. Zugegeben, wir hätten auch früher ins Bett gehen können, aber wer kommt denn auf so eine (naheliegende?) Idee.

Der Sonntag begann mit der deutschen Meisterschaft im Einzel. Knapp aber doch habe ich die 50% Quote verfehlt, aber ich bin sehr zufrieden damit. Ich muss gestehen, die Fragen sind mir ein wenig entgegengekommen (ähnlich wie beim Deutschlandcup im Jänner) und ich habe meine Chance genützt. Die Fragen wurden übrigens von Thomas Kolåsæter ausgearbeitet, der nicht nur ein internationaler Spitzenquizzer ist, sondern auch die erste Ausgabe der „80 Fragen um die Welt“, das neue ÖQV Einzelquiz, mit 67 Punkten für sich entscheiden konnte.

Den Abschluss bildete am Nachmittag eine hochklassige Buzzerentscheidung, bei der teilweise tief in die Trickkiste gegriffen wurde. So ein hochklassiges Quiz macht auch als Zuseher Spaß (fast so viel wie als aktiver Spieler).

Neben ganz passablen Quizergebnissen bleibt für mich persönlich ein Wochenende, welches mir sehr positiv in Erinnerung bleiben wird. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, mindestens so viel wie die Europameisterschaft in Zagreb. Ich hoffe spätestens in Venedig wieder viele nette Quizzer, welche ich in Potsdam getroffen habe, wieder zu sehen.

Bedanken will ich mich bei den Fragenautoren Holger Waldenberger, Thomas Kolåsæter und allen Autorinnen und Autoren der Buzzerrunde (insbesondere Christoph Paninka, der wohl wieder die meisten Fragen beisteuerte), bei Stefan Georg und Jürgen Kohlschmidt für das exzellente Vortragen von Fragen und Antworten, sowie beim großen Vorsitzenden des DQV Sebastian Klussmann und dem kompletten Vorstand des DQV sowie allen weiteren helfenden Köpfen und Händen, die es ermöglicht haben, eine so tolle Meisterschaft auf die Beine zu stellen.

The Return of the Pineapple oder das verflixte siebte Mal

Von ANDI STOLZ

Unglaublich aber wahr, zum siebten Mal durfte ich die Reise nach Memmingen antreten um dort am Deutschlandcup und einigen anderen Quizaktivitäten teilzunehmen. Neben starker Unterstützung aus Österreich (Hannes, Johannes, Claudia und ich) statteten auch 2 sehr starke DQV Quizzer Memmingen einen Besuch ab: Der bayrische Quizmeister Dirk Vielhuber (seit letzter Woche auch Sieger des Pubquiz im Tribaun in Innsbruck) und Manfred Lachmann, dem Titelverteidiger des Deutschlandcups (er gewann die Ausgabe im April).

Verflixt war das siebte Mal nicht, weil es mir nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil: Es hat mir außerordentlich viel Spaß gemacht. Nur meine Ergebnisse im Deutschlandcup stagnieren etwas, ein Umstand der nicht ganz nach meinem Geschmack ist. Schließlich habe ich im Juni die Ehre, an den deutschen Quizmeisterschaften in Potsdam teilzunehmen (darüber wird in diesem Format auf jeden Fall berichtet). Insgesamt sieht es so aus, als ob mindestens 5 Memminger Stammspieler und Stammspielerinnen (ich zähle mich einfach frech zu den Stammspielern) in Potsdam vertreten sein werden.

Einen Teil der oben angedeuteten weiteren Quizaktivitäten durfte ich selbst gestalten: Teil 1 des Buzzerquiz stammte von mir, in einem knappen Rennen konnte sich das Team Memmingen gegen die Einzelspieler Christoph Paninka und Manfred Lachmann durchsetzen und die Ananas einstreifen. Auch im Jänner gab es schon eine Ananas als Preis von mir. Teil 2 des Buzzerquiz gestalteten meine Mitreisenden Claudia und Hannes, hier konnte ich meinen Teil zum zweiten Sieg von Team Memmingen beitragen.

Kommendes Monat wird der Bericht wie angekündigt aus Potsdam stammen, der Deutschlandcup geht erst im Juli weiter, ich bereite schon eine weitere Buzzerrunde vor.

Zum Schluss will ich mich noch bei meinen Mitreisenden Claudia, Hannes und Johannes und beim Memminger Quizteam für den lustigen Nachmittag.

PS: Manfred Lachmann hat in der Quizsendung Gefragt – Gejagt 3000€ gewonnen (am Dienstag 22.5. ausgestrahlt, zu finden in der ARD Mediathek), weil er Sebastian Klussmann erfolgreich abhängen konnte.

Wenn Ski- auf Denksport trifft

VON ANDI STOLZ

So ganz neu ist die Überschrift ja nicht. Schließlich sind bisher alle Innsbrucker Spielerinnen und Spieler in Memmingen Teil des von mir gegründeten Slope Artists Quizteams. Und doch stellt unsere Reise im April 2018 einen neuen Höhepunkt dar, welcher der Überschrift die letzte Berechtigung gibt, denn zum ersten Mal hat uns die aktuell 6. der ÖQV Rangliste und (neben sehr vielen anderen Erfolgen) neunfache Medaillengewinnerin bei Paralympischen Spielen, Claudia Lösch, nach Memmingen begleitet. Gut was heißt begleitet, schließlich ist sie ja gefahren.

Von großen Erfolgen wie in der Vergangenheit können wir nicht berichten, Einzig Hannes hat unsere Fahnen im KO Quiz mit einem Finaleinzug hoch gehalten. Doch der größte (sportliche) Erfolg war, dass wir im Städtecup eine (vermutlich, Endergebnisse stehen noch aus) sehr gute Platzierung für Memmingen geholt haben. Neben sehr vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Quizabend in Memmingen haben wir das einem Stargast der deutschen und europäischen Quizzerszene, der extra aus Zürich angereist kam, zu verdanken: Manuel Hobiger, einer der stärksten deutschen Quizzer auf nationaler und internationaler Ebene erwies uns die Ehre und beeindruckte, wie schon in Athen, vor allem mit seinem schier unerschöpflichen Wissen im Bereich Geografie. Mich persönlich hat es sehr gefreut, ihn nach Zagreb (EM) und München (BYQM) persönlich wiederzutreffen.

Unser (österr.) Abschneiden im Deutschland- sowie Spezialcup war eher durchschnittlich, doch das ist keine schlechte Leistung, schließlich ist die Konkurrenz sowohl in Memmingen als auch deutschlandweit sehr breit aufgestellt und stark.

Ich persönlich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den Deutschlandcup im Mai, ich habe wieder die Ehre am Standort Memmingen ein kleines Buzzerquiz zu veranstalten und würde über jede Unterstützung aus Innsbruck sehr freuen! Geplanter Termin ist der 12. Mai.

Jeder kann buzzern – auch ein „saufender Bulgare“

VON ANDI STOLZ

Ein Quiznachmittag in Memmingen geht zu Ende mit, sagen wir, interessanten Erkenntnissen, auch wenn manche dieser Erkenntnisse echte Binsenweisheiten sind

Erkenntnis Nr. 1: Im KO Quiz kann alles passieren. Selbst wenn unser Bester daheim bleibt, kommt man als Österreicher ins KO Finale….nur um bei der Schätzfrage dann so daneben zu liegen, dass nur die Plätze 2 und 3 herausschauen. Natürlich, ein großer Erfolg, aber so groß waren die Chancen auf den Sieg weder für Hannes noch für mich jemals. Wir haben aber auch gegen eine verdammt starke Spielerin (Kerstin) verloren.

Erkenntnis Nr. 2: Der Deutschland Cup war wieder etwas schwerer als bisher. Die Punktezahlen sind allgemein zurückgegangen. Das bringt für die Jahreswertung natürlich das Problem, dass man mit über 50 Richtigen garantiert mehr als 50 Punkte (Punkte errechnen sich so, dass der Beste deutschlandweit 100 Punkte bekommt und alle anderen ihre Punkte im Verhältnis dazu) und mit „nur“ 41 Punkten ist diese Garantie nicht mehr gegeben und ich vermute, das wird dieses Jahr mein bisher schlechtestes Ergebnis werden. Jammern auf akzeptabel hohem Niveau.

Erkenntnis Nr. 3: Ist der Spezialcup nur leicht genug, kann man auch in echt schwachen Bereichen ganz gute Punkte erzielen. Für die landesweite Platzierung muss das nicht viel heißen, aber ich lasse mich gerne überraschen. Geht man nur nach den Ergebnissen der beiden Österreicher (20 bzw. 20,5 Punkte) muss kulturell in unserem schönen Alpenland aber ein ziemlicher Einheitsbrei herrschen. Ich denke aber die Erkenntnis hat bei nur 2 Probanden wenig Wert.

Erkenntnis Nr. 4: Ein Buzzerquiz macht sehr viel Spaß (eine echte Binsenweisheit) sowohl als Spieler als auch als Quizmaster. Ich hatte die große Ehre, das Buzzerquiz ausarbeiten und leiten zu dürfen und es hat extrem viel Spaß gemacht alle 55 Fragen zu spielen. Christoph Paninka hat sich dabei 2 mal gegen ein Team aus allen anderen durchgesetzt und in Runde 3 noch einen 9:2 Vorsprung aus der Hand gegeben (9:11 Endergebnis). Erinnert ein klein wenig an Istanbul 2005. (Bei dieser Gelegenheit will ich mich bei allen AC Milan Fans für den Seitenhieb entschuldigen). Die vom ÖQV neu erworbenen Buzzer haben dabei ihren zweiten Praxistest höchst erfolgreich absolviert, ich denke das war eine gute Investition. Buzzerquiz ist, wenn auch sportlich nicht ganz so aussagekräftig, Spannung und Gaudi pur. Fragenkategorien waren übrigens die gleichen wie im Deutschlandcup + eine Kategorie Rätsel. In dieser Kategorie können auch Anagramme vorkommen, deshalb will ich zum Abschluss hier eine meiner 55 Fragen präsentieren.

In Österreich kann jeder Bundeskanzler werden, auch ein „saufender Bulgare“. Welche Person ist gesucht?

Zum Abschluss will ich mich noch bedanken für den netten Abend in Memmingen, bei Hannes, dass er mich begleitet hat und ich freue mich schon sehr auf den 14. April.